Die Agentur für Arbeit Essen warnt: „Wir bekommen Zukunftsprobleme“

Die Essener Unternehmen haben in diesem Jahr deutlich weniger ausgebildet. „Die Bilanz ist ernüchternd“, sagte Klaus Peters, Leiter der Agentur für Arbeit bei der Vorstellung der Zahlen für 2015/2016. Das Ausbildungsjahr endet jeweils am 30. September.

Im aktuellen Jahr hatten die Essener Betriebe der Arbeitsagentur 3426 Lehrstellen gemeldet. 252 weniger als im Vorjahr. „Das ist für mich nicht nachvollziehbar“, sagte Peters. Schon beim letzten Termin der Ausbildungsoffensive Essen an der Hauptschule an der Wächtlerstraße wies Peters daraufhin, dass in den nächsten zehn Jahren in Essen rund 44.000 Beschäftigte altersbedingt aus dem Berufsleben ausscheiden würden. „Ich mache mir Sorgen um die Wirtschaftsleistung der Region.“ Bedenklich sei, dass nur noch 21 Prozent der Unternehmen in Essen das Thema Ausbildung schultern. Das sei weniger als im Ruhrgebietsvergleich.

Positiv ist, dass sich in diesem Jahr in Essen wieder mehr Jugendliche für eine Ausbildung interessiert haben. Insgesamt meldeten sich 3937 Schüler bei der Arbeitsagentur ausbildungssuchend und somit fast 100 mehr als im Vorjahr. Ende September hatten noch 164 Jugendliche keinen Lehrplatz gefunden. Umgekehrt gab es 162 freie Lehrstellen.

Unterdessen verzeichnete das Handwerk das zweite Mal in Folge ein Plus bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen meldet – hingegen vermeldete die Industrie- und Handelskammer ein Minus in ihren Branchen. Die Handwerksbetriebe stellten 691 Lehrlinge ein. Die meisten Verträge gab es bei Elektronikern, Friseuren, Kfz-Mechatronikern und Malern.