Peinliche Bilder im Facebook-Profil sollte man vor potenziellen Arbeitgebern verbergen. Doch selbst das öffentlich einsehbare Profilbild kann Auswirkungen auf die Bewerbung haben, zeigt eine aktuelle Studie.
Ein attraktives Profilbild bei Facebook, Xing oder auf ähnlichen Plattformen kann die Jobchancen verbessern. Denn auch anhand der Bilder auf sozialen Netzwerken entscheiden Personaler, wen sie zum Bewerbungsgespräch einladen. Das zeigt eine neue Studie des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), in der erstmals der Einfluss von Profilbildern auf die Kandidatenauswahl untersucht wurde. Forscher der Universität Gent hatten dafür 2000 fiktive Bewerbungen auf echte Stellenanzeigen aus unterschiedlichen Branchen gesendet.
Auf jede Ausschreibung kamen zwei Bewerbungen männlicher Hochschulabsolventen. Die Jobsuchenden hatten jeweils eine ähnliche Qualifikation, aber unterschiedlich attraktive Facebook-Bilder. Insgesamt hatten die Forscher für die Studie vier Profile angelegt, auf denen nur die Profilbilder öffentlich sichtbar waren.
Die Forscher konnten feststellen, dass die Personaler durchaus nach den Kandidaten in sozialen Netzwerken suchen und dass die Attraktivität des Bildes einen bedeutenden Einfluss hat. Die Facebook-Recherche erfolgt am ehesten bei Stellenausschreibungen mit höheren Qualifikationsanforderungen. Der Bewerber mit dem attraktivsten Profilbild bekam über 20 Prozent mehr positive Rückmeldungen als der am wenigsten attraktive Bewerber. Eine direkte Einladung zum Vorstellungsgespräch bekam er sogar fast 40 Prozent häufiger.
In einer Vorstudie hatten die Forscher zunächst 195 Studienteilnehmern 22 Bilder von Studienabsolventen gezeigt. Sie sollten die Absolventen anhand der Bilder einschätzen. Etwa: Wie emotional stabil ist derjenige? Wie offen? Und wie attraktiv? Für die fiktiven Bewerbungen wählten die Forscher dann unter anderem die Bilder der Kandidaten aus, die als sehr attraktiv oder als eher unattraktiv eingeschätzt wurden.
Bei einem Teil der fiktiven Bewerbungen wurden die Bilder direkt in die Bewerbungsunterlagen aufgenommen und die Bewerber waren nicht direkt bei Facebook zu ermitteln. Bei den anderen gab es nur das Bild bei Facebook, das Personaler über Google und Facebook selbst recherchieren konnten. Hier hatte das Foto eine ähnliche Wirkung. (Quelle: n-tv)