Schirmherrschaft seit 15 Jahren: Withake sieht Win-Win-Win-Situation

Seit 15 Jahren sind wir mit der Ausbildungsoffensive auf Tour. Von Beginn an mit dabei: Die Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit als einer der beiden Schirmherren. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Torsten Withake, erklärt, warum das Talkshow-Format so erfolgreich ist und welche Vorteile es für Unternehmen, Schulen und SchülerInnen bietet.

Warum ist die Bundesagentur für Arbeit schon so lange Schirmherr der Ausbildungsoffensive?

Ich sehe in der Ausbildungsoffensive eine gute Gelegenheit, SchülerInnen für eine rechtzeitige Berufsorientierung zu sensibilisieren. Die Jugendlichen werden früh unterstützt, herauszufinden, welche Berufe zu ihren Talenten und Interessen passen. Neben den allgemein spannenden Einblicken in die Bewerbungsphase und das Berufsleben erhalten die SchülerInnen auch für sie individuell wichtige Informationen. Diese helfen ihnen dabei, eine Ausbildung zu finden, die ihren persönlichen Interessen und Talenten entspricht. Zudem lernen sie Ausbildungsberufe kennen, die sie zuvor vielleicht noch nicht auf dem Radar hatten.

Was zeichnet die Ausbildungsoffensive aus?

Klasse an der Ausbildungsoffensive ist der direkte Dialog zwischen den aktuellen Azubis und den SchülerInnen. Live, authentisch und damit auf Augenhöhe rückt sie ganz persönliche Zukunftschancen und Entwicklungsperspektiven in den Blick der jungen Menschen.

Warum sollten Unternehmen an der Ausbildungsoffensive teilnehmen?

Für die Unternehmen ist die Ausbildungsoffensive eine tolle Gelegenheit, sich und ihre Karriereoptionen vorzustellen. Untereinander stehen sie im Wettbewerb um den Nachwuchs, mit der Ausbildungsoffensive kommen sie ins direkte Gespräch mit den Jugendlichen und können so ihre Fachkräfte für morgen gewinnen. Toll ist auch, dass die vorgestellten Ausbildungsberufe und ihre Anforderungen immer auf die jeweilige Gruppe der SchülerInnen zugeschnitten ist.

Welche Vorteile haben die SchülerInnen durch dieses Format?

Jugendliche bekommen authentische Informationen von Auszubildenden, die von ihren Schritten ins Berufsleben, ihren Erfahrungen und ihrem Alltag berichten. Sie lernen Ausbildungsberufe kennen, die sie zuvor vielleicht noch nicht auf dem Radar hatten. Die SchülerInnen haben die Chance, ins direkte Gespräch mit den Unternehmen zu kommen. Dadurch können erste Kontakte für eine erfolgreiche Bewerbung geknüpft werden.

Jeder will studieren. Was spricht für eine (duale) Ausbildung?

In der betrieblichen Praxis können junge Menschen konkret etwas bewegen – sozial oder auch ökologisch. Mit einem Klimaberuf kann man beispielsweise beim Energie-Umbau der Gesellschaft anpacken. Und was wenige wissen: Mit einer dualen Ausbildung kann man häufig auch noch seinen Schulabschluss verbessern. Eine Ausbildung eröffnet jungen Menschen gute Verdienstmöglichkeiten und oft auch Karrierewege, die nicht hinter denen von Studienabsolventen zurückbleiben.

Welche direkten Vorteile haben SchülerInnen durch eine Ausbildung?

Fünf Gründe für eine duale Ausbildung

  • 1. Viel Praxis: Doppelt Spaß mit Theorie und Praxis

Eine Berufsausbildung in Deutschland ist besonders vielfältig. Denn Sie sitzen nicht nur in der Berufsschule. Sie lernen von Anfang an die betriebliche Praxis kennen. Zusätzlich vermitteln Ihnen die LehrerInnen ein bis zwei Tage pro Woche oder in zusammenhängenden Blöcken das notwendige Fachwissen. Mit der Kombination aus Theorie und Praxis sind Sie bestens vorbereitet auf die Arbeitswelt.

  • 2. Chancenreich: Nachwuchs ist sehr gefragt

Ihre Chancen, eine Ausbildung zu beginnen, stehen gut, denn viele Branchen suchen Auszubildende und die KollegInnen von Morgen. Allein im Oktober 2020 konnten 60.000 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden.

  • 3. Einkommen: Lernen und Geld verdienen

Wenn Sie in Deutschland eine Ausbildung beginnen, verdienen Sie vom ersten Tag an Ihr eigenes Geld. Die Unternehmen zahlen Ihnen eine Vergütung für die Arbeit, die Sie dort erledigen. Man kann mit einem Ausbildungsabschluss sehr gut verdienen. Ein Meister zum Beispiel ist dem Master gleichgestellt.

  • 4. Jobstart: Hohe Übernahmechancen

Die Berufsausbildung kann Ihre Eintrittskarte zum deutschen Arbeitsmarkt sein. Denn rund zwei Drittel aller Auszubildenden werden direkt von den Firmen nach erfolgreicher Beendigung der Ausbildung übernommen. Sie sind dann eine Fachkraft, verdienen gut und profitieren davon, dass Sie das Unternehmen, die Abläufe und die KollegInnen schon kennen.

  • 5. Perspektive: Gute Karriereperspektiven

Mit einer Berufsausbildung sind Sie fit für die Zukunft. Denn engagierte beruflich qualifizierte Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt.

Welche Möglichkeiten bietet der Arbeitsmarkt den Azubis?

Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind hoch. Ende September gab es in NRW noch 10.958 freie Ausbildungsstellen und damit 8,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Viele Unternehmen suchen nach Auszubildenden, auch noch nach dem offiziellen Start des neuen Ausbildungsjahres.

Wie sehen die Zukunftschancen ohne akademischen Abschluss aus?

Das sollten sich junge Menschen deutlich machen: Gut ausgebildete Fachkräfte haben hervorragende Zukunftschancen, sowohl hinsichtlich zukunftssicherer Jobs als auch hinsichtlich der Bezahlung. Denn sehr viele Fachkräfte gehen bald in Rente. Deshalb ist unter den Unternehmen ein Wettbewerb um den wenigen Nachwuchs entbrannt.

Wie kann das Interesse für einen Ausbildungsberuf gesteigert werden?

Gute Berufsorientierung möglichst mit Berufseinblicken wie Praktika und valide Information helfen den jungen Menschen ihre persönliche Berufswahlentscheidung abseits von Klischees zu finden.

Von der Schulbank an den Schreibtisch: Wie unterstützt die Bundesagentur für Arbeit die SchülerInnen?

Die Berufsberatung berät und unterstützt Jugendliche, junge Erwachsene und ihre Eltern von der Schule bis ins Berufsleben. Dabei wird auch die Entwicklung der Berufe in der Zukunft mit in den Blick genommen. Denn Digitalisierung und Automatisierung werden die Berufe verändern – wegfallen werden sie aber nicht. Eine frühzeitige Berufsorientierung (BO) mit digitalen Medien und Methoden regt die aktive Beteiligung der jungen Menschen an, stärkt die vor allem die Handlungskompetenz der SchülerInnen und weckt Neugier, Interesse und Bewusstsein für Möglichkeiten in der Welt der Berufe.